Schon nach kurzer Zeit konnte man das Ergebnis vom Schwangerschaftstest ablesen, ich war eindeutig schwanger. Ganz toll, ich sprang vom Klo auf, mein Herz schlug schnell, Tränen schossen in meine Augen und die Gedanken fingen an zu kreisen. Meine Freundin blieb an meiner Seite und meinte zu mir, egal für was ich mich entscheide, sie ist immer für mich da.

Als erstes ging mir der Gedanke an meine Familie durch den Kopf. Ich kann denen nie, nie wieder unter die Augen treten. 
Ich fragte meine Freundin ob ich bei ihr bleiben kann. Sie meinte, dass ich das natürlich machen kann. Ich schrieb meiner Mutter mit meinem Handy eine Nachricht, wie leid mir alles tut, wie sehr ich mich schäme und dass ich nie wieder nach Hause kommen werde. Mama bat mich Heim zu kommen, denn egal was ist, ich bin ihre Tochter, werde es immer bleiben und sie ist immer für mich da. Ich wollte aber nicht. Meine Freundin und ich entschieden uns, noch an diesem Abend zu einem sehr guten Kumpel zu fahren und verbrachten den Abend dort und sprachen zusammen etwas.

Im Laufe des Abends gingen wir nach unten in die Siedlung und ich sah das Auto meiner Mutter, sie hat mich überall gesucht und mich dann mit Heim genommen. Mama hat mich in ihren Arm genommen und gesagt, dass sie für mich da ist, egal wie ich mich entscheide und wir es auch niemanden erzählen müssen, wenn ich das nicht möchte. Ich ging in mein Zimmer verschloss die Tür und weinte nur noch. Mein Freund wollte definitiv kein Kind, seine Eltern hätten ihn sonst fertig gemacht. Er sagte am Anfang nur, du treibst aber ab. So stand ich da, alleine mit meinen 15 Jahren und einem Kind in meinem Bauch. Oh Gott, wenn ich nur alles rückgängig machen könnte. Ich weinte so sehr, dass ich fast dabei erstickte und meine Wangen brannten von all der Feuchtigkeit. Irgendwann schlief ich ein und kaum wurde ich wach, da weinte ich wieder los. Ich wusste nicht wie viel man weinen kann und fragte mich ob meine Tränen irgendwann aufhören würden. Mama saß lange vor meiner Tür und klopfte immer wieder an, bitte öffne doch die Tür “Kleines”. Ich ließ die Tür so lange geschlossen, wie ich nicht wusste was ich tun werde und bis ich stark genug war meinen Gedanken treu zu bleiben. Mama hatte Monate vorher schon gesagt ich solle zum Arzt. Die Vorstellung von einem Frauenarzt war für mich die blanke Horror-Vorstellung. Mama ist sogar 1x mit mir dort gewesen, aber ich bin weggerannt. Meine arme Mutter, das war ihr bestimmt peinlich.

Ich entschied mich für eine Abtreibung und dafür mein eigenes kleines Baby zu töten. Wenn ich ein Kind bekomme, dann wollte ich eine Familie sein, eine gute Mutter, einen Vater an meiner Seite haben. Die Seele des kleinen wahren. Noch wusste ich doch selbst nicht, was wichtig für das Leben ist und was nicht. Die Gesellschaft hätte mich fertig gemacht. Ein Kind, welches ein Kind kriegt. Ich war zu schwach das durch zu ziehen. Ich sah mich kleine Person, so jung aussehend mit einer dicken Kugel auf dem Pausenhof. Es war eine absolute Horror-Vorstellung für mich.

Ich sprach auch zu meinem Baby und hielt meine Hand auf meinem Bauch, erklärte es meinem Baby und weinte ganz fürchterlich dabei. Ich sagte Dinge wie: Es tut mir so leid, dass du für mein Fehler büßen musst und deine Mama dich töten muss…….

Da ich noch so jung war und auch schmal und klein gebaut bin, meinte der Arzt es wäre wenn dann eh eine sehr riskante Schwangerschaft. Wir führten ein intensives Gespräch und er teilte mir mit, dass jeder der sich für eine Abtreibung entscheidet zu einem Gespräch muss. Ich weiß gar nicht mehr was das war, ob psychologisch oder was anderes. Ich war nur froh als dieses Gespräch vorbei war, es lief einfach alles an mir vorbei. Ich war zwar da und anwesend aber mehr kann ich dazu nicht sagen.

Ein Paar Tage vor meinem 16 Geburtstag hatte ich den Termin für einen medikamentösen Schwangerschaftsabbruch. Ich weinte immer noch jeden Tag und der Tag schien immer näher zu rücken. Täglich streichelte ich meinen Bauch und weinte, wie leid es mir tut. Erzählt, dass ich so viel weine und wie sehr ich leide, habe ich niemanden. Aber meine besten Freunde und auch viele in meiner Klasse wussten es. Sie nahmen es alle recht cool auf und akzeptierten alle meine Entscheidung. Es gab niemanden der mich dafür fertig gemacht hat, es hätte mir aber auch niemand meinen Schmerz nehmen können. Den muss man, wie eine Wunde die heilen muss, überstehen.

Fortsetzung folgt 
Ende Teil 2

3 thoughts on “Tabu – Thema Abtreibung – Teil 2

  1. Hi my family member! I want to say that this article is amazing, great written and come with approximately all vital infos. I would like to peer more posts like this . Elonore Sanson McNamee

  2. Hallo liebe Tammy,
    habe dein mutiges Protest Meinungs Video gesehen und mich auf die Suche nach dir gemacht.

    Mein aufrichtiger Dank und Respekt für Deinen Einsatz und Deine Leidenschaft und Menschlichkeit im Beruf also der Pflege.

    Schön, dass wir noch intelligente, mutige und natürliche (und nicht genveränderte Frauen wie Dich haben). Oh Gott das klingt jetzt etwas nach ……… Du weißt schon ……aber für mich trifft es die schon die Tatsache ehr gut.

    Die Lügner, Feiglinge, Parasiten, Psychopaten und Selbstdarsteller wollen uns Übernachtung vortäuschen und machen uns liebevollen Menschen den Gar aus.

    Wer sich freiwillig (oder unfreiwillig) künstlich genverändern lässt, ist patentierbar und verliert selbst aber vor allem für alle zukünftigen Generationen der Nachkommen (ich denke nachdem Du ja eine Frau bist und irgendwann auch Mutti wird die Gewichtigkeit deiner Verantwortung klar) alle Menschenrechte.

    Und genu das wird den meisten nicht bewusst. Welche Verantwortung wir (die natürlichen nicht geimpften) nun für das Fortbestehen der Menschheit auf diesem Planeten tragen.

    Daher bleibe weiter stark, passe auf dich auf.
    Die Liebe des Universums, die Kraft der Wahrheit und das Glück der Erde sind mit Dir.

    PS: Auf meiner baldigen selbstversorgerfarm ist immer ein Platz für Dich (hugs) denn aus deinen Augen spricht die Wahrheit und Liebe und Lust am Leben.

    Ich verschwinde bald aus DE und übernehme den Job der zukünftigen naturreinen Nahrungsmittelversorgung für einen kleinen Teil von Menschen.

    Ich fange bei NULL an , werde aber voller Tatendrang und Motivation step by step überglücklich sein mir etwas aufbauen im Einklang mit Mutter Natur. Das ist zumindest der Plan 🙂

    Wir sehen uns ….
    LG

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.