Tammy Hentschel

Pflegefachkraft und Pflegedienstleitung 

Offener Brief 

Deutsches Bundesministerium 

Berlin den, 16.10.2020

Betreff: Pandemie – Infektionen mit Bakterien und Viren in der Bevölkerung. 

Sehr geehrte Damen und Herren des Bundesministeriums für Gesundheit, Landwirtschaft, Bildung und Umwelt

ich möchte heute an Sie schreiben, da ich für mich keinen anderen Rat mehr weiß. Ich selbst arbeite seit 2011 in der Pflege. Während meiner Berufserfahrung sammelte ich in verschiedenen Bereichen stationär, als auch ambulant Eindrücke und Erfahrungen. Aktuell leite ich einen Pflegedienst mit ca. 15 Angestellten, wir stellen die pflegerische und medizinische Versorgung von ca. 120 pflegebedürftigen Menschen in Brandenburg sicher. 

Ich befasse mich seit 9 Jahren intensiv mit dem Thema resistente Bakterien und verfolge schon seit Januar 2020 die Corona-Pandemie. 

Desto trauriger machen mich diese teilweisen unsinnigen und unzureichenden Maßnahmen, während der Corona-Pandemie. 

Dazu möchte ich als erstes in Erfahrung bringen, ob es sich bei über 1 Million toten weltweit, pro Jahr nicht ebenfalls um eine Pandemie handelt? Allein in Deutschland sterben über 33.000 Menschen an den Folgen resistenter Bakterien. Die Definition des Wortes Pandemie sagt zumindest, dass es sich hier ebenfalls um eine Pandemie handelt. Sind diese Menschen weniger wert? Wie kann es sein, dass man seit Jahrzehnten dabei zusieht, wie die Bakterien immer resistenter gegenüber Antibiotika werden und man nichts an den Ursachen ändert? Scheinbar lernt man auch nicht aus den Fehlern. 

Die Pandemie für resistente Bakterien hat folgende Ursachen. 

  • die hohe Nachfrage von Fleisch und dessen Konsum. Die Tiere werden so massiv gefoltert während der Mast, dass sie für ihre kurze, grausame Lebenszeit Antibiotikum benötigen, um überhaupt bis zur Schlachtung zu überleben. Massenhaft Antibiotika landen in der Nutztierhaltung und obwohl man wusste und es weiß, dass die Bakterien immer resistenter werden, hat man zugelassen, dass die Reserve-Antibiotika in der Nutztierhaltung eingesetzt werden. Das RKI hat selbst Studien zu diesem Schwerpunkt belegt, diese belegen eindeutig, welche Gefahren die heutige Nutztierhaltung mit sich bringt. Nicht nur für die Gesundheit der Menschen, sondern auch für die gesamte Natur.
  • Falsches verabreichen von Antibiotika in der Humanmedizin. Jeder weiß, dass man ein Antibiotikum nur einnehmen soll, wenn man sich sicher ist, dass es sich tatsächlich um eine bakterielle Infektion handelt. Viele Ärzte verabreichen bei jeder Symptomatik Antibiotikum. Dies geschieht, da die Krankenkassen einen kostengünstigen Abstrich nicht finanzieren bzw. Ärzte seit Jahren auch nur gewisse Budgets zur Verfügung haben, um ihre Patienten zu versorgen. Es gibt eine Antibiotika-Fibel, in jeder Auflage steht geschrieben, dass es ganz wichtig ist, dass ein eindeutiges Ergebnis vorliegen sollte, bevor man eine antibiotische Therapie beginnt, um die Entstehungen von resistenten Bakterien zu verhindern. Selbst der Erfinder warnte schon vor einem fahrlässigen Gebrauch dieser Medikamente
  • Personalmangel. Durch fehlendes Personal, schafft man es nicht seine Arbeit nach Lege Artis zu erbringen, weshalb es zu zahlreichen Pflege- und Behandlungsfehlern kommt. In der Hygiene werden die notwendigen Maßnahmen nicht durchgeführt oder nur teilweise, so dass kein ausreichender Schutz bestehen kann.
  • durch überdüngen mit kontaminierter Gülle, gelangen die krankmachenden Keime und Nitrate der Nutztierhaltung in unserem Grundwasser und in der Luft. Selbst in der Ostsee sind Keimproben nachgewiesen worden, siehe Markgrafenheide 
  • fehlende Bildung und fehlendes fokussieren der Medien. Es wird zu selten darüber berichtet und wenn, dann liegt der Fokus immer auf den Krankenhauskeim. Die Nutztierhaltung findet kaum Erwähnung, obwohl diese gerade zu eine Brutstätte für die Entstehung von Pandemie relevanten Keimen (Viren und Bakterien) ist. Was die Medien bewirken können, wenn sie möchten, dass hat man am Anfang der Corona-Pandemie gesehen. Sie könnten die Masse in die richtige Richtung bewegen, wenn man es wollte. In der Schule lernt man weder etwas über die Ernährung noch über unser Konsum- oder Stressverhalten. Was eines der Hauptprobleme in der Gesellschaft zu sein scheint. 

Andere europäische Länder, wie zum Beispiel die Niederlande haben im Gegensatz zu Deutschland eine relativ niedrige Zahl an infizierten Menschen mit resistenten Bakterien. Da in den Niederlanden, seit Jahren erfolgreich Menschen im Krankenhaus erst isoliert werden bis ein Abstrich-Ergebnis vorliegt und sie erst nach einem negativen Ergebnis auf eine normale Station gelangen, ist es mir unbegreiflich, dass Deutschland diese Präventionsmaßnahmen noch nicht umgesetzt hat. Die Niederlande hat ihr Konzept in Deutschland vorgetragen und auch gezeigt, dass man wirtschaftlich zwar erst Verluste erzielt, sich diese am Ende aber rentieren, da man nicht mit zahlreichen infizierten und dessen resultierenden kosten zu tun hat. 

Ich fand es sehr erstaunlich was alles in kurzer Zeit umgesetzt werden kann, wenn die Politik es möchte und ich war sehr erstaunt, wie viele Gelder plötzlich zur Verfügung stehen können. Leider investierte man diese in völlig falsche Ansätze und Maßnahmen wie zum Beispiel eine Corona-App. Wir brauchen Leute im Gesundheitswesen und keine Corona-App. Es wäre wesentlich effektiver gewesen, wenn man das Geld in die Gehälter der Pflegekräfte investiert hätte, um den Beruf attraktiver zu machen. Da wir deutschlandweit einen akuten Personalnotstand haben, der tausenden Menschen pro Jahr das Leben kostet, weil diese fehlerhaft oder nicht ausreichend versorgt werden. Mein Vater war einer von ihnen. Behandlungsfehler waren die Ursache seiner Querschnittlähmung und die resistenten Bakterien die Ursache für seinen vorzeitigen Tod. Weshalb ich aktuell gegen ein Berliner-Klinikum klage. 

Wie kann es sein, dass man bei Viren einen Lockdown hinlegen kann und den Menschen sämtliche Maßnahmen aufzwingen, Gesetze ändern und Gelder aufbringen kann und bei resistenten Keimen, da läuft einfach alles fröhlich weiter. Die Forschung für neue Antibiotika hat man eingestellt, es sollen immer mehr Mastanlagen gebaut werden, das Fleisch ist nach wie vor billig, Abstriche für resistente Keime wurden und werden kaum gemacht…

Da ich in Berlin unter der Flugroute Berlin-Tegel wohne, habe ich festgestellt, dass noch Monate nachdem Corona und COVID-19 bekannt gewesen sind Flugzeuge von A nach B geflogen sind und das obwohl man schon bei den Bakterien in Erfahrung gebracht hat, dass man diese weltweit verbreitet hat, da die Menschen diese mit einschleppen. 

Die Menschen rennen mit einfach Tüchern, oder einer OP-Maske durch die Gegend, müssen sich ständig mit den Händen ins Gesicht fassen. Wo man eigentlich weiß, dass die Hände eines der Risiken ist, mit denen man sich selbst infizieren kann und dies gerade für die Risikogruppe ein höheres Infektionsrisiko darstellt. Dazu verärgert mich außerdem, dass Sie selbst empfehlen mindestens eine FFP2 Maske zu tragen, da einfache Masken keinen ausreichenden Schutz gegen COVID-19 Viren darstellen. So müsste dem Gesundheitswesen und der Bevölkerung zustehen generell FFP2 Masken tragen zu können und diese von Ihnen zur Verfügung zu bekommen um sich und vor allem die Risikogruppe ausreichend schützen zu können. Diese sollte sich außerdem jedermann leisten können.

Wie kann es sein das Menschen nicht wissen, welche Bestandteile ein menschlicher Körper benötigt um gesund zu bleiben? Nach so vielen Schuljahren kann ich zurück blickend beurteilen, dass ich in keiner Schule etwas über Ernährung gelernt habe oder wie man mit Stress und Ängsten umzugehen hat. Das es Mienen gibt, die für unseren Konsum ganze Paradiese gnadenlos vernichten. 

Als ich in ferne Länder gereist bin und auf die enorme Zerstörung verschiedener Mienen gestoßen bin, war ich schockiert und fassungslos, dass man all das zulassen konnte und es weiterhin tut. Statt einfach mal ehrlich Klartext mit den Menschen zu reden und ernsthaft zu versuchen endlich was gegen all die Umstände zu tun. Da ich auch Hobbyfotografin für Natur- und Tierwelt bin, beobachte ich seit Jahren den Verlust vieler Arten und möchte Sie darauf hinweisen, dass  Ihre eigene Institution dazu schon Studien belegt hat. 

Die Nutztierhaltung und der Fleischkonsum fördert Pandemien von Keimen und Viren, sorgt wegen ihrer schlechten Bedingung für den Verlust von wirksamem Antibiotika und wirft die Medizin in absehbarer Zeit zurück auf den Stand des Mittelalters. Durch die falsche Haltung und Ernährung der Tiere kommt es zur Rodung unser weltweiten kostbarsten Schätze, unseren Regenwäldern der Erde, wie zum Beispiel am Amazonas und dessen resultierenden Artenverlust. Der Konsum von Fleisch fördert Zivilisationserkrankungen, verursacht enorme Kosten und fördert den immer steigenden Pflegenotstand noch zusätzlich. 

Ich möchte Sie auf folgendes aufmerksam machen: Sie alle sind dazu verpflichtet für das Wohl unser aller zu sorgen. Entscheidung immer zum Wohle und Schutze aller Menschen und Lebewesen zu treffen:

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 1 

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

Deshalb bitte ich Sie endlich um effektive Maßnahmen und Änderungen mit sofortiger Umsetzung in den Bereichen:

Bildung

  • Änderung im Bildungswesen und dessen Bildungsinhalte. 

Gesundheitswesen

  • Bundeseinheitliche und bessere Bezahlung der Pflegekräfte um effektiv gegen den akuten Pflegenotstand etwas zu tun, der schon heute zahlreiche Menschen grundlos tötet.
  • Einen bundeseinheitlich Personalschlüssel festlegen

Wirtschaft

  • Mindestlohn und Steuergelder anpassen, arbeiten muss sich lohnen. 
  • Einführung einer Reichen-Steuer 

Natur- und Artenschutz 

  • Naturwissenschaft, Meditation und Ernährung mehr in der Bildung einführen. 
  • Effektive Maßnahmen treffen, um gegen das größte Massensterben in der Geschichte anzugehen

Landwirtschaft 

  • Ein sofortiges Verbot der Massentierhaltung einführen, da diese das Wohl aller Lebewesen gefährdet und Pandemien in Zukunft gar fördern. Sie tragen zum Verlust wirksamer Antibiotika bei und verursachen einen enormen und untragbaren Umweltschaden mit sich. 
  • Biolandwirtschaft muss dafür besser subventioniert werden
  • Es würde keinen Welthunger geben, würden die Menschen weniger Fleisch essen

Ich bedanke mich ganz herzlich für Ihre Aufmerksamkeit und hoffe auf eine positive Veränderung, sowie eine befriedigende Antwort. 

Mit freundlichen Grüßen 

Tammy Hentschel 

Quellenangaben

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Antibiotikaresistenz/LA_MRSA_und_ESBL.html

https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Krankenhausinfektionen-und-Antibiotikaresistenz/FAQ_Liste.html

https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsJ/JoHM_2016_02_ernaehrung.pdf?__blob=publicationFile

https://www.diabetologie-online.de/a/ernaehrung-und-schlaganfallrisiko-weniger-eier-und-weniger-rotes-fleisch-2218536

https://www.greenpeace.de/themen/waelder/urwaelder/amazonas-rinderzucht-vernichtet-den-urwald

https://www.umweltbundesamt.de/themen/fakten-zur-nitratbelastung-in-grund-trinkwasser

https://www.google.de/amp/s/www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-hamburg-greenpeace-misst-hohe-duengebelastungen-in-der-ostsee-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190712-99-29918!amp

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Hygiene.html?fbclid=IwAR1xGiAhpdkkqFMpIjykhWWu4bA4im8pYRcDrXA682BTfn8JXvwkHD3jOjk

https://www.zeit.de/wissen/2020-08/batnight-fledermaeuse-fledermausnacht-winterschlaf-biologie/seite-3?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F

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13 thoughts on “Offener Brief

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