Meine Verbindung zur Natur ist nicht etwas, das ich mir ausgesucht habe. Sie ist einfach da – tief, still und manchmal überwältigend. Ich fühle Tiere, Pflanzen, Orte. Ich spüre Freude, aber auch Trauer – und manchmal eine Sehnsucht, die nicht meine eigene ist.

2014 stand ich zum ersten Mal am Indischen Ozean und sah 50, vielleicht 60 Delfine. Es war das erste Mal überhaupt, dass ich einen Delfin sah – und sie kamen in einer großen Gruppe. Es fühlte sich an, als wären sie zu mir gekommen, denn ich habe es mir so sehr gewünscht. Zwei Jahre später, in Australien, geschah es wieder und das mitten im April, eigentlich kommen die Delfine dort erst 1-2 Monate später an und selbst meine beste Freundin, die schon einige Jahre im wunderschönen Westaustralien lebt, hat da je so viele Delfine gesehen, wie an dem Tag. Es war an meinem 30. Geburtstag.

In Namibia traf ich auf Elefanten. Immer wieder. Ohne Absicht. Ohne irgendeine Planung. Und dann – wurde ich Zeugin von etwas, das mich bis heute trägt: Ich durfte bei einer Trauerfeier der Elefanten dabei sein. Ich und mein Freund waren keine Beobachter. Wir waren eingeladen. Wir waren angenommen. Und wir haben mit ihnen geweint und ganz besonders ich.

Manchmal gehe ich durch einen Wald und spüre, wie er leidet. Ich weiß, es hört sich für viele verrückt an, es ist aber die Wahrheit. Ich kann nicht sagen, warum ich anhalte oder wohin ich gehe – aber ich finde die Stellen, wo etwas nicht stimmt. Wie zum Beispiel bei einer alten Eiche, aus der eine dunkle, nasse Stelle hervortrat. Als ich sie berührte, war meine Hand ganz rot.

„Eichenblut“, flüsterte etwas in mir. Und ich wusste: Das war echt. Ich sprach es öffentlich an und ich wurde dafür ausgelacht und das zu Unrecht.

Ich bin hochsensibel. Ich spüre mehr. Ich weine oft. Ich liebe tief. Und ich weiß, ich bin nicht „normal“ – aber ich bin echt. Vielleicht bin ich hier, um Brücken zu bauen zwischen unserer Welt und der der Tiere, der Bäume, der stillen Stimmen der Erde.

Diese Seite ist mein Herz in Worten. Wenn du hier bist, spürst du vielleicht auch. Dann bist du nicht allein.
