Es gibt Menschen, die nicht einfach nur existieren und schön sind, sondern die Welt mit ihrem Sein und Tun verändern und das ist für mich wahre Schönheit. Oft werden Menschen bewundert die Reich sind, die mit ihrer Erscheinung ein falsches Vorbild für uns sind, die Alkohol und Drogen nehmen, die ihr Geld nur für sich nutzen, lügen und trotzdem als Cool gelten. Medien bevorzugen es für die Wirtschaft, lieber schlechte Vorbilder in den Vordergrund zu stellen. Während andere, die sich für Gerechtigkeit einsetzen, trotz ihrer Berühmtheit in den Hintergrund gestellt werden. Joaquin Phoenix ist einer von ihnen. Ein Mensch, der nicht mit dem Strom schwimmt, sondern den Mut hat, gegen ihn zu stehen – für die Schwächsten, die Stimmlosen, die oft Vergessenen: Für die Tiere.
Als vegan lebender Mensch kenne ich die Ohnmacht, die einen manchmal überkommt. Die Einsamkeit, wenn man inmitten einer Welt lebt, in der Gewalt gegen Tiere als normal gilt, in der Mitgefühl belächelt und Ignoranz belohnt wird. Und doch gibt es diese leuchtenden Vorbilder – Menschen wie Joaquin Phoenix, die zeigen, dass wir nicht allein sind.
Seit seiner Kindheit lebt er vegan. Nicht aus einem Trend heraus, sondern aus tiefstem Mitgefühl, weswegen ich mich ihm sehr verbunden fühle. Seine Worte sind keine bloßen Reden – sie sind pure Bekenntnisse. Seine Oscar-Rede im Jahr 2020 war ein Moment, in dem ich weinen musste und unendlich dankbar war. Weil er Worte für das, was so viele von uns fühlen, gefunden hat: den Schmerz über das Unrecht, das tagtäglich an fühlenden Lebewesen verübt wird – und die Hoffnung, dass Liebe, Empathie und Wandel möglich sind.
„Wir fühlen uns berechtigt, eine Kuh künstlich zu befruchten. Und wenn sie ihr Baby zur Welt bringt, stehlen wir es – obwohl ihre Angstschreie unmissverständlich sind.“ Joaquin Phoenix, Oscar-Rede 2020
Doch was ihn wirklich außergewöhnlich macht, ist nicht nur, dass er sich öffentlich bekennt – sondern dass er handelt. Dass er aus einem Schlachthof ein Kalb rettet. Dass er sich in Kampagnen gegen Pelz, Leder, Tiertransporte oder Tierhaltung einbringt – unter anderem an der Seite von PETA, deren Anliegen er seit Jahren aktiv unterstützt. Und obwohl er all das tut und so berühmt ist, wissen die wenigsten, dass er all das tut. Wäre es nicht toll, wenn über solche Helden und ihre taten mehr geredet wird?
„Ich glaube nicht, dass Tierleid notwendig ist – und ich glaube, dass Menschen das tief in sich wissen. Sie wollen es nur nicht sehen.“ Joaquin Phoenix, Interview mit Brut Nature
Er will, dass wir hinsehen, so wie viele Tierschützer und Veganer unter uns. Deshalb lieh er nicht nur dem preisgekrönten Dokumentarfilm Earthlings seine Stimme – ein Werk, das ungeschönt zeigt, wie Tiere für Nahrung, Kleidung, Unterhaltung und Wissenschaft ausgebeutet werden. Auch in Dominion, einer der wichtigsten Enthüllungsdokumentationen unserer Zeit, ist er als Erzähler dabei. Er weiß, wie mächtig Bilder und Worte sein können, wenn wir sie zulassen. Und wir sollten sie zulassen, denn nur wenn wir diese böse Wahrheit richtig kennen, werden wir etwas ändern wollen.
„Wenn wir behaupten, zivilisiert zu sein, dann darf unser Mitgefühl nicht selektiv sein.“ Joaquin Phoenix
In einer Welt, die oft nur an der Oberfläche kratzt und unecht ist, lebt Joaquin Phoenix Tiefe. Wahrhaftigkeit. Haltung.
„Ich will nicht, dass man mich als Helden sieht. Ich mache nur das, was ich für richtig halte.“ Joaquin Phoenix
Für mich ist er dennoch ein Held. Kein Held mit Cape, sondern mit Herz. Und manchmal frage ich mich, wie es sein kann, dass Menschen wie er, wie wir, die sich für Leben und Liebe entscheiden, immer noch als „extrem“ gelten – während das wahre Extreme zur Normalität geworden ist und gefeiert wird.
Aber vielleicht ist genau das unsere Aufgabe: Dranzubleiben. Uns gegenseitig zu erinnern, dass Mitgefühl keine Schwäche ist. Dass jeder kleine Schritt zählt. Dass Veränderung möglich ist – gerade weil es Menschen wie Joaquin gibt, die Licht in diese dunkle Welt bringen.
Dieser Beitrag ist mein Danke. Für seine Stimme. Für seine Stärke. Für sein Sein. Wir brauchen definitiv mehr prominente wie ihn.