Manchmal fühlt es sich einfach nur ungerecht an, eine Frau zu sein. Nicht, weil wir es nicht lieben würden, wer wir sind – mit all unserer Stärke, Tiefe, Sensibilität und Leidenschaft – sondern weil die Welt, in der wir leben, uns so oft nicht gerecht wird.

Es ist ein täglicher Kampf auf mehreren Ebenen. Wir tragen die Last von gesellschaftlichen Erwartungen, uralten Rollenbildern und einem tief verankerten Sexismus, der uns nicht immer laut, aber oft schleichend begegnet. In Kommentaren. In Blicken. Auf der Straße. In Entscheidungen, die über unsere Köpfe hinweg getroffen werden.

Wir wachsen auf mit Geschichten von Gewalt, von Kontrolle und Unterdrückung. Wir lernen früh, leise zu sein, vorsichtig zu sein, uns zu schützen – nicht, weil wir es wollen oder weil wir es toll finden, sondern weil wir es müssen. Die Angst, nachts alleine nach Hause zu gehen. Die ständige Bewertung unseres Aussehens, unserer Kleidung, unseres Verhaltens. Die unterschwellige Botschaft, dass wir „weniger“ sind.

Und dann ist da noch die stille, zermürbende Ungerechtigkeit im Arbeitsleben. Wir leisten genauso viel, oft sogar mehr – mit Herz, Verstand und Disziplin. Und trotzdem verdienen wir weniger. Werden übergangen. Für Führungspositionen seltener in Betracht gezogen. Mütter werden aussortiert, als hätten sie ihre Kompetenz mit der Geburt verloren. Und all das nennen sie dann „systemisch“ – als wäre es ein Naturgesetz und nicht eine Entscheidung, die sich ändern ließe.

Als wäre das alles nicht genug, ist da auch noch unser Körper – ein Wunderwerk, ja. Aber auch ein Ort des Schmerzes, den viele nie wirklich verstehen werden. Der oft nicht gesehen und überspielt wird.

Wir bluten – jeden Monat, manchmal mit Krämpfen und Schmerzen, die uns den Atem rauben. Wir gebären – mit Schmerzen, die unaussprechlich sind, und einer Kraft, die alles übersteigt. Wir durchleben hormonelle Stürme, die uns an den Rand treiben, während die Welt von uns erwartet, weiter zu funktionieren. Wir verlieren uns in der Menopause ein Stück weit selbst, während unser Umfeld darüber schweigt und du immer weiter funktionieren musst.

Und trotz all dem machen wir weiter. Weil wir stark sind. Aber das bedeutet nicht, dass wir es immer sein wollen oder können. Es bedeutet nicht, dass es fair ist und vor allem nicht, das es so bleiben muss.

Es ist an der Zeit, dass wir unsere Stimmen erheben. Nicht nur, um gehört zu werden – sondern um gesehen zu werden. Mit allem, was wir sind. Mit allem, was wir durchmachen.

Frau sein ist wunderschön. Aber es ist auch oft schmerzhaft, einsam, ungerecht. Und es ist wichtig, dass wir das sagen dürfen. Ohne Scham. Ohne Relativierung.

Denn nur wenn wir ehrlich sind, können wir etwas verändern und uns Gegenseitig verstehen.

Und dabei dürfen wir nicht vergessen: Nicht nur Frauen werden unterdrückt. Auch Menschen, deren Hautfarbe, Herkunft oder Identität nicht in das enge Weltbild der Mächtigen passt. Rassismus, Klassismus, Diskriminierung – all das sind Wunden, die sich schon immer durch Generationen ziehen. Vielleicht – wenn all diese Stimmen von Anfang an gehört worden wären, wenn man sie nie klein gemacht und unterdrückt hätte – vielleicht wären wir heute schon viel weiter. Weiter in Menschlichkeit. Weiter in Mitgefühl und Respekt. Weiter in echter, kollektiver Entwicklung.

Eine Welt, in der niemand unterdrückt wird, ist nicht naiv – sie ist zwingend notwendig. Und es liegt an uns, nicht aufzuhören, davon zu träumen. Und jeden Tag einen Schritt näher an sie heranzugehen.

3 thoughts on “„Es ist nicht fair – Frau sein in einer Welt, die uns ständig auf die Probe stellt“

  1. Ich finde es schön wenn mich eine Frau anschaut, dann noch circa eine Minute wartet und zu mir sagt: Du bist aber ein Schöner. Innerlich erst mal weggeschmissen, weil erfahre Ich eigentlich nicht. Habe mich bedankt, wir haben uns ein bisschen unterhalten und dann war gut, weil ich an Dich gedacht habe. Und Ich als Mann auf dem Bau muß mich auch immer wehren, weil manche Idioten denken Ich sei Ihr Sklave. Da gibts ja gleich mal Konsens. Was meinst Du wie Ich mich hier Durchsetzen muss. Geht Dir Doch genauso. Und klar sollten Frauen in Berufen wo eindeutig Ihr das bessere an Arbeit, Leistung, Einbringung und etc. mitbringt mehr entlohnt werden. Ist doch Klar!!!

  2. Schreib mal: Spandauer Havelfest Donnerstag Einladung ? Ja? Ich würde mich so was von freuen

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