Es gibt Momente in der Pflege, in denen ein einziger Satz, ein einziges Wort über Leben und Tod entscheiden kann. Wenn ein Mensch, oft schwer krank oder traumatisiert, den Mut aufbringt, sein Leid auszusprechen – dann muss da jemand sein, der ihn versteht. Nicht nur mitfühlend, sondern auch sprachlich.

In deutschen Pflegeeinrichtungen und Notunterkünften erleben wir täglich, wie wichtig Kommunikation ist. Es geht nicht um Bürokratie oder Höflichkeitsfloskeln – es geht um Schmerz, Ängste, Symptome, Medikamente, Verläufe, Lebensgefahr. Und wenn Pflegekräfte oder Betreuer diese Sprache nicht verstehen, entsteht eine Kluft. Eine gefährliche Lücke, die für die Betroffenen nicht selten fatale Folgen hat.

Es geht nicht darum, ob jemand aus dem Ausland kommt. Viele ausländische Kolleginnen und Kollegen sprechen hervorragend Deutsch – sie sind wertvolle Stützen unseres Systems, empathisch, kompetent und voller Einsatz. Das eigentliche Problem liegt nicht in der Herkunft. Es liegt in der fehlenden Verständigung.

Wenn Menschen eingesetzt werden, die kaum oder gar kein Deutsch sprechen, während sie mit schwerkranken, oft verzweifelten Menschen arbeiten, dann entsteht Chaos, Unsicherheit – und manchmal sogar tragisches Versagen. Symptome werden missverstanden, Warnzeichen überhört, Hilferufe nicht erkannt. Und das in einem Beruf, dessen Herz die Fürsorge ist. Wir wollen helfen, wir wollen schützen, wir wollen Leben erhalten – nicht durch Sprachbarrieren riskieren.

Diese Situationen sind nicht nur gefährlich für die Patientinnen und Patienten. Sie zermürben auch uns Pflegekräfte. Viele verlassen den Beruf nicht wegen der Arbeit an sich, sondern weil sie spüren: So können und wollen wir nicht mehr verantworten. Denn wir tragen einen ethischen Ehrenkodex in uns – wir sehen den Menschen, nicht nur den Körper. Wir hören hin. Wir handeln aus Mitgefühl, aus Gewissen.

Daher sagen wir: Sprache ist nicht nur ein Werkzeug – sie ist ein Teil der Würde. Wer nicht verstanden wird, verliert ein Stück seiner Menschlichkeit. In Notunterkünften mag es sinnvoll und notwendig sein, Menschen mit gleichen Sprachhintergründen einzusetzen – aber in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen muss Verständigung Priorität haben. Im Sinne der Betroffenen. Im Sinne unseres Berufes. Im Sinne unserer Menschlichkeit.

2 thoughts on “Warum Sprache Leben rettet – und Schweigen töten kann

  1. Genauso ist es. Und das wird noch ein Fettes Brot werden. Also Pflegeberufe etc. NIE!!! Man liegt dort als Patient will behandelt werden, man denkt sich nichts böses und Ach die Ärzte oder Pfleger machen das schon. Beim Aufwachen liegt man im Krankenhaus Bein ab zum Beispiel. Ja Not OP. Wir hatten keine Zeit mehr einen Dolmetscher zu hohlen damit sie wissen was passiert. Ihnen wollten wir noch sagen was passiert, und den Angehörigen auch. Nur keiner hat uns verstanden, weder deutsch noch englisch. Wie im Kriegsgebiet. Und dann rasten die Angehörigen aus. Selbst Schuld. Lernt wenigstens Englisch oder bleibt im Euren Land. Kotzt mich so an. Passt Euch an!!! Und werdet SOZIAL!!! (Viele von Denen sind in meinen Augen Ratten) Asoziales Pack

  2. Da sind sie Wieder, Deine Schönen Kulleraugen. Und herzensseit , schulterseit Verliebtheit. Küsschen

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