… 32 Jahre alt und wurde in Berlin/Spandau geboren. Bis ich das Laufen lernte und auf eigenen Beinen die Welt erkunden durfte war mein Leben nahezu perfekt. Ich habe zwei ältere Geschwister, einen Bruder und eine Schwester, außerdem hatten wir immer Haustiere und mein Vater hatte eine eigene Autowerkstatt, die mein Bruder heute führt.

Von meinen Vater die Eltern, also kurz gesagt Opa und Oma, hatten damals nach dem Krieg verschiedene Lebensmittel angebaut. Opa hat viele Jahre ,,selbst“ Tiere geschlachtet. Als es Berlin und den Menschen hier dann wieder etwas besser ging und die meisten Schäden der Bomben beseitigt waren, eröffnete mein Großvater eine Tankstelle (Shell). Die meine Großeltern bis zur Rente führten und in der mein Onkel und mein Vater ihre Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel tätigen konnten. Später machten beide ihre eigene Autowerkstatt auf.

Als ich dann mit gerade mal 7 Monaten das Leben auf zwei Beinen anfing zu erkunden, wurde ich mit zahlreichen Unfällen konfrontiert. Bis zum 6 Lebensjahr habe ich es geschafft mir 3x die Zähne wieder zurück ins Zahnfleisch zu schlagen. Beim ersten Mal stieg ich aus dem Auto und stolperte dabei ziemlich unglücklich. Mit meinem Gesicht bzw. Oberkiefer kam ich unglücklich auf den Bordstein auf und rammte mir dabei die Zähne wieder zurück  ins Zahnfleisch, ohne auch nur eine einzige Ecke abzubrechen.

Beim zweiten Mal waren wir mit der Familie in einem Restaurant, in der Altstadt Spandau. Ich war scheinbar gelangweilt und dachte mir: ,,Hey, klettern wäre doch toll.“ Also machte ich kleine Person, von ca. 4 Jahren mich auf den Weg zu einem Stuhl, in dem jemand drinnen saß. Ich dachte damals vermutlich, dass die Rückenlehne sich hervorragend eignet um meine Sehnsucht nach Spaß und klettern zu stillen und so kletterte ich, die einladende Lehne hoch.

Doof war nur, dass derjenige im Stuhl mich nicht bemerkte und aufstand. Der Stuhl fiel nun mit mir in Richtung Boden und gleichzeitig biss ich vor Schreck in die Lehne des Stuhls. Als der Stuhl und ich den Fußboden erreichten schmeckte ich nur ganz viel Blut, sah viel Blut und hatte einen höllischen Druck im Oberkiefer.

Ich sah all die Gesichter in dessen Augen pure Panik beschrieben war. Vor allem in den Augen meiner Mutter, die mit mir im Arm zur Toilette und dem Waschbecken rannte und dann sind alle meine Erinnerungen an diesen schrecklichen Moment verschwunden.
Das dritte Mal war auf der Wippe. So hatte ich das Glück 3x die sogenannte zahnlose Minka zu sein.

Mit schon ca. 5 Jahren beschloss ich mich zur vegetarischen Küche, in dem ich meiner Mutter erklärte, dass ich keine Tiere essen möchte, weil ich sie liebe und ich es nicht richtig finde. Meine Familie akzeptierte es sofort, aber die Gesellschaft und Ärzte taten oft so, als wäre ein Leben ohne Fleischkost nicht möglich. Obwohl ich kein Fleisch aß überlebte ich meine Kindheit und Jugend und wurde groß und stark. Mit strengen Lehrern bin ich nicht zurecht gekommen. Oft wurde man fast grundlos von einigen Lehrern gedemütigt, wenn sie einen vor versammelter Mannschaft anschrieen, tadelten und demütigten. Deshalb gelang es mir nur einen Hauptschulabschluss zu absolvieren.

Mein Vater gab mir in einem Gespräch klar zu verstehen, dass ich entweder weiter zur Schule gehen muss oder mir eine Lehrstelle suchen muss. Ich entschied mich sofort für die Ausbildung und machte mich mit ein paar Bewerbungen auf den Weg und bekam eine Lehrstelle zur Friseurin, diese schloss ich erfolgreich ab. Da man als Friseur weniger bekommt als ein Arbeitsloser Mensch habe ich mich für eine Weiterbildung zur Kosmetikerin und Fußpflegerin entschieden. Nach erfolgreichen Abschluss, war ich 5 Jahre mit einer Ich-AG selbständig.

Im Laufe meines Lebens wurde ich oft von Schicksalsschlägen aufgesucht. Eins davon war meine Oma an einer Krebserkrankung zu verlieren, die für mich wie eine zweite Mutter war. Ich war erst 16 Jahre und habe mich dennoch täglich um sie gekümmert, mich in ihr Bett gelegt, sie massiert oder ihr Geschichten erzählt. Da ich schon damals bemerkte, wie schlecht teilweise die Qualität der Pflege in Deutschland ist, ist es mein Wunsch diese zu verbessern. So habe ich meine Selbständigkeit aufgelöst und nochmal eine Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen und diese 2013, sehr erfolgreich abgeschlossen. Nun kämpfe ich seit 2011 für eine bessere Qualität und Menschlichkeit in der Pflege.

8 thoughts on “Ich bin…

  1. Hi Tammy,
    erstmal mein aufrichtiges Beileid tut mir Leid, wie es Deinem Vater ergangen ist.( möge er in frieden ruhen)
    Ich lese Deine Geschichten aus dem wahren Leben schon eine weile,
    und finde Deine Aspekte, und Ansätze Dinge in der Pflege zu verbessern bemerkenswert,
    zu versuchen ein sehr starres System anzugreifen ( Kritik) fordert viel Kraft.
    Allerdings kann es jedem von uns passieren, das wir ins Krankenhaus müssen, und dann
    auf Zustände treffen die Menschen im Grunde nicht mehr würdig sind. Das ist schon
    sehr bitter, das Du die Wahrheit ansprichst wie die Realität wirklich aussieht, ist eine
    gute Sache, so stellst Du eine Perspektive dar, die sonst eher stillschweigend verdeckt wird.

    Der Mensch ist trotz einem enormen Fortschritt immer noch nicht in der Lage zu erkennen,
    das seine Art zu Leben den Planeten ausgeweidet hat, und immer weiter in die Richtung
    “No Return” fährt”.

    Ich freue mich das Du endlich eine Website erstellt hast, das gibt der Sache einen individuellen Touch,
    es wäre unheimlich schön, wenn Du eine Rubrik mit Veganen Gerichten einrichten könntest, mich
    interessiert es einfach wie Du Deine Ernährung gestaltest.

    Ich freue mich weiterhin von Dir zu lesen, wünsche Dir viel Kraft und Gesundheit
    Liebe Grüsse
    Marcel

    1. Klar werde ich mit der Zeit bestimmt tun und auch Gerichte und so weiter rein stellen. Vielen lieben Dank für deine Worte. Ja leider müssen wir eventuell alle mal ins Krankenhaus und da es keine Seltenheit ist, wie man meinen Vater behandelt hat, ist es wichtig das wir solche Themen öffentlich diskutieren. Wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter

      1. Danke für Deine Antwort, Cool da freu ich mich drauf, und ja das stimmt mit dem Kläger.Ich hoffe das Deine neue Arbeitsstelle diesmal Deinen Vorstellungen entspricht.Ist alles nicht so einfach, ich selbst bin jetzt seit 20 Jahren in einem Unternehmen tätig, das kostet alles eine menge Energie, der Mensch hat sich in all diesen Konstrukten eingesperrt, oder besser gesagt einsperren lassen.Es wirkt vieles so Modern, eine gesunde Seele sollte das Konzept sein, aber alles wird von einem fiktiven Finanzsystem gehalten, in dem Investmentbanker ein Puppenspiel vollführen in dem es um Seelen geht.Krankenkassen sollen Dir helfen wenn Du krank bist, allerdings fängt das ja schon beim Krankengeld an, Du zahlst volle Beiträge und bekommst dann 70 Prozent Krankengeld, alles soll so gut wie möglich ablaufen, damit werben alle Krankenkassen, wenn Du dann mal ihre Hilfe brauchst, merkst du schnell das nichts sp Spontan und flexibel wie im Werbe Slogan ist.
        Marcel

        1. gerne, danke auch für dein Kommentar. ja du hast so Recht und das ganze wird von Jahr zu Jahr schlimmer und ganz gleich ob es sich um das Thema Bildung, Pflege, Ernährung oder sonst was ist. LG

  2. Hey Tammy, kenne Dich von Facebook und finde Du bist eine sehr taffe und starke Frau.

    Viele Grüße Jessica ?

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